Wie kann man aufhören zu zögern?
Wenn du deine Aufgaben aufschiebst, kann das damit zusammenhängen, dass du entweder keine Lust hast auf die Aufgabe nicht magst oder einfach keine Lust hast, sie zu erledigen. Es kann aber auch daran liegen, dass du Angst vor den Konsequenzen einer Aufgabe hast, oder dass Sie dich so überfordert fühlst, dass du alles fallen lässt, erstarrst und am Ende nichts tust. Für viele ist Prokrastination eine Folge der vielen Ablenkungen, die im Laufe des Tages auftauchen und der Schwierigkeit, zu planen. Wie lässt sich Prokrastination am besten verhindern und welche Hilfsmittel kannst du dabei einsetzen?
Raum in deinem Kopf schaffen
Bevor du dich an deine Tagesplanung machst, ist es wichtig, dass du auch den nötigen Freiraum hast, um deine Aufgaben zu erledigen. Das gilt sowohl für größere Aufgaben, aber auch kleine To-Do's. Diese können genauso zu großen Spannungen führen, wenn Du keinen Platz im Kopf hast. Beginne also deinen Tag in aller Ruhe, greife nicht sofort zum Telefon oder zur Aufgabenliste und checke erstmal mit dir selber ein. Das kannst du natürlich auch regelmäßig über den Tag verteilt tun.
Einige Hilfsmittel, die dir dabei helfen können, mehr (geistige) Ruhe zu finden:
- Meditation.
- Leichte Bewegung am Morgen, z. B. Tanzen, Spazierengehen oder natürlich auch Yoga.
- Gute und ausreichende Schlafstunden.
- Viel draußen sein, vor allem in der Natur.
- Atemübungen.
- Kreativität: Malen, Musizieren, Singen, Stricken, Backen, was immer du möchtest!
- Schreiben in deinem Tagebuch.
Wenn du feststellst, dass dein Kopf noch immer so voll ist, dass du deine Aufgaben immer wieder aufschiebst, kann Schreiben eine tolle Lösung sein. Schreibe alle Gedanken auf, die dir durch den Kopf gehen und mache eine Liste mit allem, was du tun möchtest ohne es sofort zu tun. Auf diese Weise bringst du es aus deinem Kopf aufs Papier und erhälst du so einen besseren Überblick. Eine andere Möglichkeit, die dir helfen kann, ist, deine Umgebung zu entstressen, d. h. räume dein zu Hause auf oder setzen dich nach draußen in einen ruhigen Raum.
Schaffe Platz in deinem Terminkalender
Vor allem bei großen Aufgaben, bei denen die Prokrastination auftaucht, ist es gut, einen Zeitplan zu erstellen und darin auch Platz für den Terminkalender zu reservieren. Aber auch für den einen Telefonanruf oder die langweilige Aufgabe, ist es hilfreich, einen Termin in deinem Kalender einzuplanen, an dem du das tun. Auf diese Weise behälst du den Überblick, hast einen Anhaltspunkt und verhinderst, dass du Termine aufschiebst.
Manchmal ist der erste Überblick das Schwierigste und man weiß gar nicht, wo man anfangen soll. In diesem Fall ist es wichtig, dass du deine Liste in Prioritäten einteilst:
- Schreibe alle Aufgaben, große und kleine, untereinander auf.
- Dahinter notierst du, wann die Aufgabe erledigt sein soll und wie lange du voraussichtlich daran arbeiten wirst.
- Entscheide dann, welche Aufgaben (für dich) am wichtigsten sind.
- Jetzt kannst du anfangen, dich zu bewegen, deine Aufgabenliste nach Prioritäten zu ordnen und deine Aufgaben leichter in deinem Terminkalender einzuplanen.
Ein zusätzlicher Tipp beim Aufschieben von Aufgaben ist es, mit einigen kurzen, kleinen Aufgaben zu beginnen, die du schnell abhaken kannst. Das gibt dir ein gutes Gefühl, kleine Erfolge und motiviert dich zum Weitermachen. Achte nur darauf, dass diese kleinen Aufgaben nicht den Platz für etwas Größeres wegnehmen, das früher erledigt werden muss. Eine andere Möglichkeit ist, mit der Aufgabe zu beginnen, die du am meisten fürchtest. Dein Energielevel ist dann immer noch am höchsten und die Aufgabenliste wird von da an nur noch leichter.
Hast du immer noch das Gefühl, dass dir die Zeit davonläuft und du dadurch unter Stress gerätst? Um Platz in deinem Kopf und in deinem Terminkalender zu schaffen, ist es sehr hilfreich, wenn du lernst, "Nein" zu sagen zu Dingen, die du nicht möchtest. Dadurch entsteht weniger Lärm und Stress und du kannst dich leichter den Aufgaben zuwenden, die dir wichtig sind.
Disziplin
Disziplin mag vielleicht ein wenig hart klingen. Doch um das Aufschieben zu verhindern, ist es oft gut, eine gesunde Dosis Disziplin zu haben. Diese muss sich keineswegs "streng" anfühlen; Disziplin sieht für jeden anders aus; manche Menschen achten auf ihre Ernährung, andere wollen jeden Tag 10.000 Schritte gehen und für manche bedeutet es, in der ersten Stunde des Tages nicht zu telefonieren. Man kann sie auch in die kleinen Dinge legen, z. B. drei tiefe Atemzüge gleich nach dem Aufwachen machen oder abends drei Dinge aufschreiben, für die man dankbar ist.
Das Wichtigste an der Disziplin ist, dass du dir bestimmte (konstruktive) Verhaltensweisen zur Gewohnheit machst, wie z. B. Sport treiben oder weniger Zeit am Bildschirm verbringen, was dir auch bei der Prokrastination helfen wird. Im Laufe des Tages kommen unzählige Reize auf uns zu, die uns ablenken und unsere Konzentration herausfordern können. Da hilft es, sich selbst einen liebevollen Tritt in den Hintern zu geben, mit dem Aufschieben aufzuhören und sich für eine Weile auf das zu konzentrieren, was man gerade zu tun hat. Wenn du dann deine Aufgabe(n) erledigst hast, fühlst du dich sehr erfüllt, was dir mehr Selbstvertrauen gibt und zukünftig deine Motivation stärkt.
Sei lieb zu dir selbst
Und dann das Wichtigste: Sei etwas lieber und sanft zu dir selbst. Wenn du frustriert oder wütend über deine eigene Prokrastination bist, ist es schwieriger, aus dieser Energie herauszukommen und wirklich mit dem Zweifeln und Aufschieben aufzuhören. Mache einen schönen Spaziergang, trinke eine schöne Tasse Kaffee, praktiziere Yoga, um dich besser konzentrieren zu können und denke daran, dass du jederzeit neu anfangen kannst. Wenn du liebevoll an die Sachen herangehst und dir etwas mehr Zeit gibst, wenn du sie brauchst, ist es viel wahrscheinlicher, dass du konsequent arbeitest und entspannt bist.