Was bedeutet es, zur Ruhe zu kommen?

Zur Ruhe kommen bedeutet mehr, als sich einen Moment auszuruhen und nichts zu tun und dann wieder an die Arbeit zu gehen. Stress aktiviert das sympathische Nervensystem, das den Körper in den Kampf-oder-Flucht-Modus versetzt. In prähistorischen Zeiten ermöglichte uns dies, schnell zu reagieren, wenn wir mit einem wilden Tier konfrontiert wurden, aber heutzutage führt es manchmal dazu, dass wir selbst bei Stress, z. B. bei der Arbeit, "erstarren". Um sich wirklich zu entspannen, muss das parasympathische Nervensystem aktiviert werden, der Teil des autonomen Nervensystems, der für "Ruhe und Erholung" zuständig ist.

Wie kann man sich am schnellsten entspannen?

Ein schneller Weg zur Entspannung besteht also darin, den parasympathischen Teil des Nervensystems zu aktivieren. Dazu gibt es mehrere Möglichkeiten, darunter die Stimulierung des Vagusnervs: ein wichtiger Nerv, der eine zentrale Rolle bei der parasympathischen Reaktion spielt. Die Stimulierung dieses Nervs, z. B. durch tiefes und langsames Atmen, hat eine beruhigende Wirkung. Es gibt aber auch viele andere Möglichkeiten, um in sich selbst Ruhe zu finden.

Tipp 1: Beruhigen Sie Ihre Gedanken

Die Gedanken sind oft die größte Quelle der Unruhe. Deshalb ist es wichtig, sich seiner Gedanken bewusst zu werden und sie regelmäßig aufzulisten, um sie zu beruhigen. Wenn Sie viel Stress oder Anspannung empfinden, kann es auch helfen, Ihre Gedanken in einem Tagebuch aufzuschreiben. Auf diese Weise bekommen Sie die Gedanken buchstäblich aus dem Kopf und sehen sie vor sich, was es Ihnen erleichtert, sie zu ordnen. Das hilft Ihnen oft, schnell herauszufinden, woran es liegt, oder verschafft Ihnen neue Erkenntnisse, die es Ihnen ermöglichen, weiterzumachen.

Eine weitere Möglichkeit, Ihre Gedanken zur Ruhe zu bringen, ist die Meditation. Vor allem eine Achtsamkeitsmeditation ist ein guter Weg, um schnell zur Ruhe zu kommen, denn diese Form hilft Ihnen, ins Hier und Jetzt zu kommen und beunruhigende Gedanken loszulassen. Auch eine Body-Scan-Meditation kann helfen, die Aufmerksamkeit von den Gedanken abzulenken und mehr in den Körper zu versinken.

Tipp 2: Raus aus dem Kopf, rein in den Körper

Um wirklich zu entspannen, müssen Sie manchmal Ihren Kopf verlassen und sich wieder mit Ihrem Körper verbinden. Yoga ist ideal geeignet, um die Verbindung zwischen Körper und Geist zu stärken, denn durch die Kombination von Atmung und Bewegung lernen Sie, sich der Spannungen in Ihrem Körper bewusst zu werden und sie dann zu lösen. Das gilt eigentlich für alle Formen von Yoga, aber wenn Sie zu angespannt sind, um sich aktiv zu bewegen, können Yoga Nidra oder Yin Yoga eine schöne Möglichkeit sein, mit Ihrem Körper in Kontakt zu kommen.

Schütteln und Tanzen sind ebenfalls Übungsformen, die Ihnen helfen, angesammelten Stress und Spannungen buchstäblich abzuschütteln. Es mag verrückt klingen, aber einfach den ganzen Körper zu schütteln, wie es Tiere nach einer aufregenden Situation tun, funktioniert erstaunlich gut, um Stress abzubauen und Frieden in sich selbst zu finden.

Schließlich sind Atemübungen ein schneller Weg, um den Fokus von Ihren Gedanken auf Ihren Körper zu verlagern. Versuchen Sie die 4-7-8-Atemtechnik: Atmen Sie 4 Sekunden lang durch die Nase ein, halten Sie den Atem 7 Sekunden lang an und atmen Sie dann 8 Sekunden lang langsam durch den Mund aus. Diese einfache Übung kann innerhalb weniger Minuten für tiefe Entspannung sorgen.

Tipp 3: Schaffen Sie Ruhe in Ihrer Umgebung

Wenn Sie wissen möchten, wie Sie zur Ruhe kommen können, ist es manchmal gut, sich umzuschauen. Denn ein unordentlicher, geschäftiger Raum kann zu einem Gefühl von Stress und Unruhe beitragen, während eine aufgeräumte und saubere Umgebung Gelassenheit fördert. Außerdem hat das Aufräumen und Putzen selbst manchmal eine meditative Wirkung, da man in Bewegung kommt und seine Aufmerksamkeit verlagert. Es kann auch helfen, den Raum mit Weihrauch oder Salbei energetisch zu reinigen. Wählen Sie Düfte, die Sie ansprechen und von denen Sie sich entspannen können.

Tipp 4: Ändern Sie Ihre Umgebung

Ausruhen bedeutet nicht nur, langsamer zu werden, sondern manchmal auch, sich zu bewegen und seine Umgebung zu verändern. Ein kurzer Spaziergang oder eine Gehmeditation in der Natur, ein Spaziergang um den Block oder sogar ein Tag am Strand können Ihren Geist erfrischen und Ihr Nervensystem beruhigen. Die Natur hat eine besonders beruhigende Wirkung auf uns, dank der Kombination aus frischer Luft, natürlichen Geräuschen und dem Rhythmus der Umgebung. Diese Elemente beruhigen die Gedanken, bringen uns buchstäblich und im übertragenen Sinne wieder in Bewegung und führen dazu, dass wir uns schnell wieder entspannen.

Tipp 5: Begrenzen Sie äußere Reize

In einer Welt, die ständig unsere Aufmerksamkeit fordert, kann die Einschränkung externer Reize ein wirksames Mittel sein, um sich zu entspannen. Schränken Sie die Nutzung sozialer Medien ein und schalten Sie Ihr Telefon in den Fokusmodus, um Benachrichtigungen und Ablenkungen zu minimieren. Auf diese Weise können Sie sich auf die wirklich wichtigen Dinge konzentrieren, ohne ständig von Benachrichtigungen und anderen Reizen gestört zu werden.

Es kann auch hilfreich sein, weniger Termine am Tag einzuplanen und in Ihrem Terminkalender etwas Platz für Ruhe und Entspannung zu lassen. Auf diese Weise gehen Sie bewusster mit Ihrer Zeit um und geben sich die Chance, zwischendurch aufzutanken und zu entspannen.

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