Hochsensibilität: Was ist das und wie geht man damit um?

Hochsensibilität: Was ist das und wie geht man damit um?

Durch: Merel - Superyoga

Was ist Hochsensibilität?

Hochsensibilität oder Hochsensitivität ist ein Persönlichkeitsmerkmal. Etwa einer von fünf Menschen ist hochsensibel. Als hochsensible Person (HSP) sind Sie empfindlicher gegenüber äußeren Reizen. Ihr Nervensystem reagiert im Durchschnitt stärker auf diese Reize als andere. Ein oder mehrere Sinne sind dann besonders scharf geschärft. Sie nehmen Ihre Umgebung und all die subtilen Veränderungen, die stattfinden, stärker wahr.

Da bei hochsensiblen Menschen so viel in das System eindringt, können sie leichter ermüden, überreizt und überwältigt werden. Deshalb zieht sich ein hochsensibler Mensch öfter zurück, um sich zu beruhigen.

 

Wann sind Sie hochsensibel?

Was genau sind nun die Merkmale eines hochsensiblen Menschen? Wir haben die wichtigsten aufgelistet:

  • Sie empfinden Emotionen intensiver. Als hochsensibler Mensch erleben Sie Emotionen intensiver als jemand ohne Hochsensibilität. Sie sind in der Lage, sich von einfacheren Dingen tief berühren zu lassen. Sie sind auch sensibel für die Gefühle anderer Menschen. Du spürst zum Beispiel, wenn es jemandem nicht gut geht oder wenn andere einen Streit haben. Du kannst auch ein Schwamm sein, wenn es um die Gefühle anderer Menschen geht. Wenn du dich zum Beispiel mit jemandem unterhältst, der traurig ist, kannst du dich auch traurig fühlen. Das Schöne daran ist, dass dies natürlich auch umgekehrt funktionieren kann. Wenn also jemand sehr positiv oder enthusiastisch ist, können Sie das auch nachvollziehen.
  • Du bist empfindlich gegenüber Licht, Geräuschen und Gerüchen. Du reagierst vielleicht empfindlich auf helles Licht, zu laute, hohe oder störende Geräusche oder bestimmte Gerüche. Deine Sinne sind besonders schärfer, weshalb du manche Lichter, Geräusche oder Gerüche viel heftiger wahrnimmst und intensiver empfindest als andere. Sie mögen daher auch generell Ruhe und vertragen Lärm und Menschenmengen weniger gut.
  • In großen Gruppen werden Sie schnell überstimuliert. Das liegt daran, dass du nicht nur die Worte verarbeitest, die gesagt werden, sondern auch alle anderen Reize, die auf dich einströmen. Du nimmst Energien und Emotionen aus deiner Umgebung auf. Weil in einer großen Gruppe so viel auf dich einströmt, ziehst du es vielleicht vor, es zu vermeiden.
  • Du bist gut darin, Details wahrzunehmen. Weil deine Sinne so scharf sind, nimmst du viele Details wahr. Du wirst also bestimmte Details sehen, die andere vielleicht übersehen. Das kann bei einem Projekt, einer Aufgabe, einer Situation oder einer Person sein. In einem oder mehreren Bereichen wirst du dich mehr auf Details konzentrieren.
  • Du hast eine sehr starke Intuition. Wenn du einen Raum betrittst, spürst du sofort, ob die Atmosphäre angenehm ist. Du bist sensibel für nonverbale Kommunikation und die Energie irgendwo.
  • Du bist empathisch, hast großes Einfühlungsvermögen und spürst die Stimmungen und Gefühle anderer Menschen. Du kannst dich oft gut in die andere Person hineinversetzen und hast daher großes Einfühlungsvermögen. Du bist sensibel für nonverbale Kommunikation.
  • Sie brauchen mehr Zeit für Veränderungen. Als hochsensibler Mensch fallen Ihnen Veränderungen möglicherweise schwer. Sie brauchen mehr Zeit, um diese neuen Situationen zu verarbeiten und sich an sie anzupassen.

 

Tipps für Hochsensible

Es ist gut, wenn Sie sich Ihrer Hochsensibilität bewusst sind. So können Sie darauf Rücksicht nehmen und müssen nicht jeden Tag übermüdet oder überreizt sein. Sie können dann bereits Maßnahmen ergreifen, wie z. B. sich mehr Zeit für sich selbst zu nehmen und für ausreichend Ruhe zu sorgen. Wir haben einige Tipps für Hochsensible zusammengestellt:

  1. Akzeptieren Sie, dass Sie hochsensibel sind. Hier fängt es eigentlich schon an: Akzeptieren Sie Ihre Hochsensibilität. Es ist ja nichts Schlimmes daran, hochsensibel zu sein. Sie können sie sogar zu Ihrer Stärke machen.
  2. Verbringen Sie Zeit in der Natur. Gehen Sie zum Beispiel in den Wald oder an den Strand, um abzuschalten.
  3. Seien Sie kritisch mit Ihrem sozialen Umfeld: Mit welchen Menschen umgeben Sie sich? Sind das Menschen, die Ihnen Energie geben, oder leeren sie Ihren Akku?
  4. Reduzieren Sie die Anzahl der Reize an einem Tag. Gehen Sie zum Beispiel zu ruhigen Zeiten einkaufen.
  5. Achten Sie gut auf Ihren Körper. Wenn Sie sich gesund ernähren und ausreichend Sport treiben, bleiben Sie fit und energiegeladen. Wenn Sie sich jeden Tag gut fühlen, können Sie auch Reize besser verarbeiten.
  6. Nutzen Sie Selbstfürsorgeübungen wie Yoga, Meditation oder Ihre Atmung, um sich zu entspannen. Je mehr Sie darauf achten, desto besser können Sie mit Reizen im Alltag umgehen.
  7. Planen Sie Ihren Tag gut und achten Sie darauf, dass Sie genügend Ruhe bekommen. Erstellen Sie einen klaren Zeitplan, an den Sie sich halten können. Wenn Sie einen Zeitplan erstellen und wissen, woran Sie sind, können Sie beruhigt sein. Es ist auch gut, Momente der Ruhe oder Entspannung einzuplanen, damit Sie sich wirklich Zeit dafür nehmen.
  8. Lernen Sie, Gefühle zu verarbeiten. Wenn Sie Emotionen gut verarbeiten können, fühlen sie sich viel weniger überwältigend an. Die Verarbeitung von Emotionen kann durch Schreiben oder Gespräche mit jemandem erfolgen.

Diese Tipps werden Ihnen helfen, nicht nur die negativen Auswirkungen von Hochsensibilität zu erleben. Schließlich ist Hochsensibilität weder positiv noch negativ, sondern ein Persönlichkeitsmerkmal. So können Sie einen Lebensstil finden, der Ihnen gut tut und in dem Sie Ihre Hochsensibilität eher als Stärke sehen können. Ihre Intuition, Ihre Aufmerksamkeit für Details und Ihr Einfühlungsvermögen können Sie auch positiv nutzen!

 

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